Ein Mietkautionsdepot ist eine Möglichkeit die Mietkaution als Mieter zu hinterlegen. Hierbei wird ein Fondsdepot genutzt, welches Fondsanteile in Höhe der Kautionssumme verpfändet. Der Vermieter erhält eine Verpfändungserklärung und hat im Schadensfall eine Sicherheit hinterlegt, auf welche er zugreifen kann.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert die Verpfändung von Fonds?
In Deutschland gibt es derzeit 3 Anbieter von Mietkautionsdepots, diese sind die FFB, die DWS und die Fondsdepot Bank. Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Fonds, welche man im Depot kaufen und halten kann, so ist es bei der DWS bspw. nicht möglich ETF-Fonds zu kaufen. Die jeweiligen möglichen Fonds kann man im Fondsfinder von Depotvermittlern oder direkt bei der Bank erfragen und raussuchen. Bei der Auswahl eines oder mehrerer Fonds sollte man als Anleger die TER (Total Expense Ratio) im Auge behalten und gleichzeitig die mögliche Rendite bei diesen Kosten anhand der Anlagesumme vergleichen. Dies ist bspw. im Vergleichsrechner direkt möglich:
Was ist der Unterschied zu einem Kautionssparbuch?
Ein Mietkautionsdepot ist seit der Mietrechtsreform seit dem 01.09.2001 möglich, in welcher beschlossen wurde dass neben Sparbüchern mit 3-Monatiger Kündigungsfrist ebenfalls alternative Anlage- und Sicherheitsarten nach Absprachen zwischen Mieter und Vermieter möglich sein sollen. Ein Kautionssparbuch hat historisch gesehen relativ hohe Guthabenzinsen gegeben, seit Beginn der Niedrigzinsphase erhält man jedoch so gut wie keine Zinsen mehr bei der Anlage der Mietkaution. Aktuell kann man ein Kautionskonto mit 0,01% Zinsen abschließen, dies ist eine konservative Anlagemöglichkeit ohne hohe Renditechancen.
Gleichzeitig bietet das Mietkautionsdepot je nach Fond eine Rendite, welche trotz Depotgebühren, Ordergebühren, Verpfändungskosten und Fondsgebühren häufig noch höher liegt als bei einem klassischen Mietkautionssparbuch. Der Haken: Die Anlage ist nicht konservativ sondern im eher spekulativen Bereich anzusiedeln. Die Börse schwankt, so auch die Kurse der Fonds, welche bspw, Aktiengebunden sind und am Unternehmenswerte und der gesamtwirtschaftlichen Lage orientiert sind. Eine Anlage eine Mietkaution kann demnach zwischenzeitlich weniger Buchwert haben – dies sollte man sich als Mieter und Vermieter bewusst sein.
Wo kann man ein Mietkautionsdepot abschließen?
Ein Vergleich der verschiedenen Konditionen und Möglichkeiten gibt es hier noch einmal in der Übersicht:
DWS | FIL Fondsbank (FFB) | Fondsdepot Bank | |
---|---|---|---|
Depotgebühren pro Jahr | 0 € ab 20.000 € Depotwert aktiv gemanagter Fonds | 12 € | 0 € ab 1.500 € Depotwert aktiv gemanagter Fonds |
Depotgebühren unterhalb Depotwert | 8 € | 12 € | 30 € |
Gebühr (einmalig) für die Verpfändung | 0 € | 30 € | 25 € |
Transaktionskosten (Kauf und Verkauf) | 0 € | 5 € | 0 € |
ETF Transaktionskosten (Kauf und Verkauf) | ETF-Fonds nicht möglich | je 5 € zzgl. ATC | 0,2% - 0,8 % zzgl. ATC |
Legitimation des Vermieters notwendig | Nein | via PostIdent | via PostIdent |
Weitere Fonds mit gleichem Zugang kaufen | Im selben Depot | Getrennt, im Zweitdepot | Getrennt, im Zweitdepot |
Jetzt zum DWS Mietkautionsdepot | Jetzt zum FFB Mietkautionsdepot | Jetzt zum Fondsdepot Mietkautionsdepot |
Bei der Auswahl sollte man als Mieter also nicht nur darauf achten, welche Fonds im Depot zum Kauf und Verkauft zur Verfügung stehen, sondern ebenfalls die jährlichen Kosten und einmaligen Kosten vergleichen. Neben diesen harten Faktoren kann man zusätzlich noch den Aufwand im Vergleich betrachten, bspw. für die Legitimation des Vermieters für das Depot via Post-Ident analog zu einem Kautionssparbuch.
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